
Allgäu im Allgäu-Lexikon
Eine strenge Definition, wo das Allgäu beginnt und wo es geografisch endet, gibt es nicht. Es geht fließend in den benachbarten Landschaften über, was besonders in Richtung Westen und Norden der Fall ist. Gesprochen wird daher von einem Grenzsaum, der auf der Höhe einer gedachten Linie liegt. Sie befindet sich von Scheideeg im LK Lindau bis hin zu den alten Städten Wangen im Allgäu, Memmingen, Kaufbeuren bis hin nach Schongau am Lech. Im Süden ist das Allgäu allerdings durch die Allgäuer Alpen recht eindeutig abgegrenzt und nach Osten ist es der Lech, der eine natürliche Grenze darstellt. Im südlichen Bereich bilden die Ammergaer Alpen eine natürliche Grenze. Teilweise gibt es große Streitereien was denn nun wohl noch zum Allgäu gehört und was nicht. Begründet ist dies vor allem in Werbemaßnahmen für die Tourismusbranche, denn es hört sich einfach besser an, wenn ein bestimmter Ort noch mit zum Allgäu gehört. Unterschieden werden im Allgäu die Teilregionen Ostallgäu, Oberallgäu, Unterallgäu und Westallgäu, die seit der Gebietsreform von 1973 alle den Namen Allgäu tragen. Weitere Streitigkeit herrschen darüber, ob bestimmte Bereiche von Österreich noch zum Allgäu gehören oder nicht. Viele sind der Meinung, dass die Allgäuer Alpen mit dem Vorland bis hin nach Kempten noch zu den Alpen gehören. Daran schließt sich in nördlicher Richtung ein Hügelland an, dass man im Allgemeinen als Unterallgäu bezeichnet. Im Osten grenzt Oberbayern an das Alpenvorland sowie an die Bereiche der Flüsse Wertach und Lech, was Ostallgäu genannt wird. Das Württembergische Allgäu besteht aus großen Teilen des Landes Baden-Württemberg und wird Westallgäu genannt. Im einzelnen besteht es aus den Landkreisen Lindau, Ravensburg und dem Landkreis Wangen.
Seen im Allgäu
Neben vielen großen Seen und Stauseen gibt es im Allgäu aber auch eine ganze Reihe kleinere Seen, die allesamt ihren besonderen Reiz haben. An vielen Seen kann man nicht nur wunderbar in der Sonne liegen und schwimmen gehen, sondern auch die verschiedensten Wassersportarten betreiben. So etwa am Grüntensee, der einen Umfang von 82 Kilometern hat und sich im Landkreis Oberallgäu befindet. Hierbei handelt es sich um einen Stausee, den man im Jahre 1962 fertiggestellt hat. Er dient dem Hochwasserschutz sowie der Erzeugung von Strom. An einigen Uferbereichen sind Erholungszonen eingerichtet, von denen aus man wunderbar die umliegende Landschaft bestaunen kann. Des Weiteren sehr schön und erholsam ist der Weißensee, der einen Umfang von 6,1 Kilometer hat. Er befindet sich im Landkreis Ostallgäu, am Nordrand der Alpen, und ist im Besitz der Stadt Füssen. Seinen Namen trägt der See durch die Kalkablagerungen, die ihn weiß schimmern lassen. Seine besondere Form verdankt der See dem Lechgletscher und ist das Zuhause von Renken, Zander, Hechte, Aale, Schleien, Saiblingen, Seeforellen und Karpfen. Am Ufer findet man viele Schwäne, Haubentaucher, Blässhühner und viele verschiedene Arten von Wildenten. Rund sechs Kilometer von Füssen in Bayern entfernt befindet sich der Alatsee, der über eine rot gefärbte Schicht von Purpur-Schwefelbakterien verfügt, die zu den ausgeprägtesten in Südwasserseen auf der ganzen Welt zählen. Der Alatsee ist oberhalb dieser Bakterienschicht sehr sauerstoffreich und hat daher eine umfangreiche Flora und Fauna. Unterhalb dieser Bakterienschicht ist kaum Sauerstoff vorhanden. Die Herkunft des Schwefels ist bis heute nicht eindeutig geklärt, wobei jedoch eindeutig bewiesen ist, dass in diesem See im Winter keine Wasserzirkulation vorhanden ist, sodass das schwefelhaltige Tiefenwasser seit mehreren tausend Jahren am Boden des Sees liegt. Auch für Regionen außerhalb von Deutschland haben wir einige Reiseführer zusammengestellt: